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Dienstag, 26. Juni 2007

Vogelgrippe: Sperrbezirk und Suche nach Tieren erweitert

Nürnberg (dpa) - Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Nürnberg haben die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft. Die örtlichen Gewässer sollen künftig zwei Mal täglich nach verendeten Tieren abgesucht werden. Auch der Sperrbezirk wurde erweitert.


Nürnberg (dpa) - Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Nürnberg haben die Behörden die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft. Die örtlichen Gewässer sollen künftig zwei Mal täglich nach verendeten Tieren abgesucht werden. Auch der Sperrbezirk wurde erweitert.

«Unser Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern», sagte Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD). Eine unmittelbare Gefahr für den Menschen bestehe aber nicht. Experten riefen unterdessen zu erhöhter Wachsamkeit auf, sehen aber insgesamt keine verschärfte Risikolage.

In Nürnberg wurden innerhalb einer Woche insgesamt 18 tote Wildvögel entdeckt. Bei sechs von ihnen steht fest, dass sie mit dem auch für den Menschen gefährlichen Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert waren. Bei zwei Wasservögeln wurde das Virus nicht nachgewiesen, zehn weitere werden noch untersucht.

Von dem Sperrbezirk sind nach Malys Angaben insgesamt 57 Geflügelhalter mit knapp 2600 Stück Geflügel betroffen. 45 von ihnen - überwiegend Privatleute mit 20 bis 40 Tieren - müssen ihr Geflügel künftig im Stall halten und dürfen es auch nicht verkaufen. Die anderen 12 sind als Taubenzüchter nicht unmittelbar berührt. Parkwächter sollen zudem verstärkt die Leinenpflicht für Hunde kontrollieren.

Zahlreiche Helfer suchen an und in den betroffenen Gewässern nach weiteren toten Tieren. Das Landesgesundheitsamt in Erlangen untersucht zudem, ob die Tiere tatsächlich an dem Virus gestorben sind oder ob es eine andere Todesursache gibt. Das Nürnberger Gesundheitsamt richtete eine Hotline ein. Die meisten Anrufer wollten wissen, was sie im Umgang mit ihren Hunden und Katzen zu beachten hätten und welche Straßen zum Sperrbezirk gehörten.

Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas C. Mettenleiter, empfahl, die Bundesländer sollten nach den sechs Fällen ihre Vogelgrippe-Risikogebiete überprüfen. «Wir müssen aufpassen, dass das Virus nicht in einen Nutzgeflügelbestand hineingetragen wird», sagte er auf der Insel Riems. Nach Angaben des Institutes sind die Nürnberger Fälle die ersten H5N1-infizierten Wildvögel in Europa seit August 2006. Damals war ein Schwan im Dresdner Zoo infiziert. Seither wurden die Erreger in Europa nur in Geflügelfarmen nachgewiesen.

Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) schätzt das Risiko durch die Vogelgrippe generell nicht höher ein als bisher. «Das hat sich bisher nicht geändert», sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. Es handle sich um ein lokales Seuchengeschehen in Nürnberg. Der Bundesrat will in der kommenden Woche über eine Lockerung der Stallpflicht für Geflügel beraten. Dann sollen die Länder größere Ausnahmen beschließen können. «Es bleibt bei dem Stand, wenn wir es weiter mit einem lokalen Geschehen zu tun haben», sagte die Sprecherin.

Informationen und Beratung bietet das Nürnberger Gesundheitsamt unter der Telefonnummer 0911/231-8100.


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