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Stichwörter: Gebärmutterhalskrebs
Mittwoch, 28. März 2007

Mädchen frühzeitig über Gebärmutterhalskrebs aufklären

Hamburg (dpa/gms) - Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 6000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs - und das trotz Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt. Unter jungen Frauen ist das so genannte Zervix- Karzinom die zweithäufigste Krebserkrankung nach dem Brustkrebs.


Hamburg (dpa/gms) - Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 6000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs - und das trotz Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt. Unter jungen Frauen ist das so genannte Zervix- Karzinom die zweithäufigste Krebserkrankung nach dem Brustkrebs.

Doch jetzt gibt es einen Impfstoff, der dem Gebärmutterhalskrebs vorsorgen soll und bei Mädchen von 12 bis 17 Jahren eingesetzt wird. Eltern werden dazu aufgerufen, ihre Töchter frühzeitig über eine Vorbeugung gegen den Krebs aufzuklären. Fast 70 Prozent aller Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit den gefährlichen Humanen Papillomviren (HPV) - «oft ohne es zu wissen», sagt Privatdozentin Monika Hampl vom Universitätsklinikum in Düsseldorf. Bestimmte HPV-Typen können den Gebärmutterhalskrebs oder Erkrankungen an der Scheide auslösen. Übertragen wird dieser Virus vor allem beim Sex.

Daher ist es wichtig, die Mädchen schon vor ihrem ersten Geschlechtsverkehr gegen HPV zu impfen, sagt Prof. Frank von Sonnenburg von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch- Institut in Berlin. Die STIKO hatte sich für eine generelle Impfung von 12- bis 17-jährigen Mädchen gegen HPV ausgesprochen. Viele Krankenkassen übernehmen diese Impfung bereits jetzt, bis Ende Juni soll sie zur Pflichtleistung aller Kassen werden.

Doch vor allem jüngere Mädchen haben sich noch nie zuvor mit Geschlechtskrankheiten beschäftigt - viele waren auch noch nie beim Frauenarzt. Mütter sind deswegen besonders in der Pflicht, ihre Töchter frühzeitig über die Krankheit aufklären. Ist das Mädchen noch nie zuvor beim Gynäkologen gewesen, kann die Impfung auch vom Kinderarzt übernommen werden, sagt Martin Terhardt vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Sexuelle Aufklärung kommt nach Ansicht der Experten in vielen Familien zu kurz. Auch die Schule leiste keine ausreichende Aufklärungsarbeit.

Ein großes Problem ist nach Meinung von Monika Hampl, dass nur knapp die Hälfte aller Frauen regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt gehen. Bestimmte Veränderungen an der Scheide könnten nur bei einer ärztlichen Überprüfung erkannt werden, erläutert die Oberärztin der Frauenklinik. Auch eine HPV-Impfung ersetze die regelmäßige Vorsorge nicht. «Die Impfung wirkt zwar gegen 80 Prozent der Viren, die anderen 20 Prozent können aber eventuell durch den Zellabstrich erkannt werden.» Der regelmäßige Besuch beim Frauenarzt ist besonders für Frauen ab 20 Jahren wichtig.

Auch Männer können sich mit HPV infizieren und sie übertragen. «Doch für sie hat der Virus eigentlich keine weiteren Konsequenzen», sagt Prof. Lutz Gissmann vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Ob sie durch eine Impfung die Übertragung des Virus auf ihre Geschlechtspartnerin verhindern können, sei noch nicht geklärt. Über eine Impfung für Männer wird also erst entschieden, wenn genauere Ergebnisse vorliegen, so Gissmann.


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