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Mittwoch, 12. September 2007

Immunisierung hält nicht ewig - Auch Erwachsene brauchen Impfschutz

Essen (dpa/tmn) - Für Säuglinge und Kinder sind Impfungen selbstverständlich. Anders für Erwachsene: Sie vernachlässigen häufig ihren Impfschutz, so die Beobachtung von Ärzten und Krankenkassen.


Impfungen sind auch bei Erwachsenen wichtig. (Bild: AOK Mediendienst/dpa/tmn)

Essen (dpa/tmn) - Für Säuglinge und Kinder sind Impfungen selbstverständlich. Anders für Erwachsene: Sie vernachlässigen häufig ihren Impfschutz, so die Beobachtung von Ärzten und Krankenkassen.

Dabei wird das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer, die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab. Entscheidungshilfen sind die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin. Sie sind auch Grundlage der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Diese legt fest, wann gesetzlich Versicherte Anspruch auf Leistungen für bestimmte Schutzimpfungen haben.

Für jeden Erwachsenen gilt: «Die Standardimpfungen gegen Diphtherie und Tetanus sollten alle zehn Jahre aufgefrischt werden», erklärt Annette Nahnhauer, Spezialistin für Impffragen im BKK-Bundesverband in Essen. Die anderen Kinder-Standardimpfungen müssen im Erwachsenenalter nicht mehr aufgefrischt werden, wenn eine ausreichende Grundimmunisierung besteht.

Das gilt auch für Kinderlähmung (Polio). «Die Weltgesundheitsorganisation hat Europa, Australien und Gesamtamerika kinderlähmungsfrei erklärt, so dass hier keine Ansteckungsgefahr besteht», erläutert der stellvertretende STIKO-Vorsitzende Jan Leidel. Allerdings gibt es immer noch Polio in Afrika und Asien. «Um zu vermeiden, dass die Krankheit von dort wieder eingeschleppt wird, wird vor Reisen in diese Länder weiterhin gegen Polio geimpft.»

Einen Sonderfall stellt Keuchhusten dar: «Keuchhusten ist extrem gefährlich für Säuglinge», warnt Leidel. «Deshalb sollten deren wichtigste Ansteckungsquellen geimpft sein.»

Im Alter kommen zwei neue Standardimpfungen hinzu: «Gesunde über 60-Jährige sollten sich einmalig gegen Pneumokokken impfen lassen. Nur wenn besondere Indikationen wie chronisches Asthma oder Diabetes vorliegen, ist eine Auffrischung nach sechs Jahren notwendig», sagt BKK-Spezialistin Nahnhauer. Daneben sollten sich über 60-Jährige jährlich gegen Influenza impfen lassen.

Bei bestimmten Indikationen sind weitere Impfungen angeraten: Wer etwa an einem Nierenleiden erkrankt ist, sollte gegen Hepatitis geschützt sein. Frauen mit Kinderwunsch brauchen Schutz vor Röteln und Windpocken. Herz-Kreislauf-Kranke sollten schon vor dem 60. Lebensjahr gegen Pneumokokken und Influenza geimpft sein.

Für viele Auslandsreisen empfehlen Mediziner Impfungen wie zum Beispiel gegen Typhus. «Solche Impfungen sollten etwa drei Monate vor Reiseantritt in Angriff genommen werden», rät Diethard Sturm, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes in Köln.

Die Impfempfehlungen der STIKO können sich immer mal ändern, genau wie die vorgesehenen Zeitabstände. Der Impfpass aus Kindheitstagen und der darin enthaltene Impfkalender reichen also als Orientierung nicht aus. Dennoch sollte er sorgsam gehütet werden. «Wir haben viele Patienten, die ihren Impfpass verlegt oder verloren haben», sagt Sturm. «Dann können wir nicht mehr nachvollziehen, ob eine ausreichende Grundimmunisierung durchgeführt wurde.»


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