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Montag, 15. Januar 2007

Immer mehr Kinder leiden unter psychischen Erkrankungen

Berlin (dpa) - Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden nach Einschätzung eines Experten unter psychischen Erkrankungen. Laut einer aktuellen Studie benötige bereits ein Fünftel von ihnen ärztliche Behandlung, allerdings werde nur ein geringer Teil medizinisch betreut.

Berlin (dpa) - Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden nach Einschätzung eines Experten unter psychischen Erkrankungen. Laut einer aktuellen Studie benötige bereits ein Fünftel von ihnen ärztliche Behandlung, allerdings werde nur ein geringer Teil medizinisch betreut.

«Diese Zahlen sind Besorgnis erregend», sagt Timo Harfst von der Bundespsychotherapeutenkammer in Berlin. Insgesamt gebe es in Deutschland zu wenige Psychiater und Psychotherapeuten, die auf Kinder und Jugendliche spezialisiert seien. Ostdeutschland und ländliche Regionen seien von dem Fachkräftemangel besonders betroffen.

Vor allem die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sowie Essstörungen wie Bulimie und Magersucht seien heute weiter verbreitet als noch vor einigen Jahren, sagt Harfst. Eine Ursache dafür sei der mangelnde familiäre Rückhalt. Eltern fühlten sich mit der Kindererziehung zunehmend überfordert, sagt Harfst. «Fernsehen und Computer müssen oft als Ersatzeltern dienen.» Den Kindern fehle dann die notwendige Zuwendung, um soziales Verhalten zu erlernen.

Gefährdet sind der Studie zufolge vor allem Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien: Ein Drittel von ihnen weist psychische Auffälligkeiten auf. In den sozial besser gestellten Familien erkranken hingegen nur 16 Prozent. «Auslöser ist zumeist weniger ein einzelnes Ereignis, sondern eine Kette von negativen Erlebnissen und chronischen Belastungen - wie zum Beispiel ständiges Mobbing oder Zurückweisung von Eltern», erklärt der Psychotherapeut.

Im frühen Grundschulalter erkranken demnach hauptsächlich Jungen. Sie neigen häufiger als Mädchen zu ADHS oder aggressivem Verhalten. Beides lässt im Teenager-Alter jedoch etwas nach. «Mädchen entwickeln psychische Störungen hingegen meist erst in der Pubertät», berichtet Harfst. Sie leiden verstärkt unter Depressionen, Angst- und Essstörungen.


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