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Stichwörter: PsychiatrieNervenheilkunde
Mittwoch, 21. November 2007

Experte: Arbeit macht immer mehr Menschen psychisch krank

Berlin (dpa) - Arbeit macht immer mehr Menschen in Deutschland psychisch krank. «Die Zahl der Männer und Frauen, die durch den Beruf an psychischen Störungen erkrankt, steigt seit Jahren kontinuierlich.»


Berlin (dpa) - Arbeit macht immer mehr Menschen in Deutschland psychisch krank. «Die Zahl der Männer und Frauen, die durch den Beruf an psychischen Störungen erkrankt, steigt seit Jahren kontinuierlich.»

Das sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Wolfgang Gaebel. So sei die Anzahl der Berufsunfähigkeitsfälle wegen psychischer Beschwerden von 1997 bis 2004 um rund 70 Prozent gestiegen. Die Jahrestagung der DGPPN hat am 21. November in Berlin begonnen. Bis zum 24. November werden mehr als 6000 Teilnehmer zu dem größten Fachkongress für Psychiatrie und Psychotherapie im deutschsprachigen Raum erwartet.

«Die Belastungen am Arbeitsplatz wie der Konkurrenzdruck oder Mobbing spielen häufig eine wichtige Rolle, wenn Menschen psychisch krank werden», sagte Gaebel von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Genaue Zahlen gebe es dafür zwar nicht. «Arbeit stellt aber definitiv einen Stressfaktor dar.»

Während Arbeitslosigkeit für viele Männer und Frauen ebenfalls eine Belastung ist, kann auch eine Stelle krank machen. «Der Mensch kann sich eigentlich gut an neue Situationen anpassen, aber die sich in den vergangenen Jahren stark veränderten Arbeitsbedingungen wie Zeitdruck, mediale Überflutung und Bearbeitung von immer mehr Aufgabenfeldern sind für viele Männer und Frauen eine große Herausforderung», erklärte Gaebel.

«Wird die Arbeit zudem als unbefriedigend und wenig erfolgreich wahrgenommen, kann das zu Depressionen oder Sucht führen», erklärte Gaebel. «Hat man das Gefühl, die Arbeit wird trotz erheblicher Mühen zu wenig anerkannt, ist das ein weiterer Stressfaktor.» Auch geistige oder emotionale Überforderung könnten schaden. «Arbeitet beispielsweise ein eher scheuer Mensch als Autoverkäufer, kann das bedeuten, dass er sich jeden Tag quält.»

Ziel müsse daher sein, Menschen für psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz mehr zu sensibilisieren. Nur so könnten sie früh genug erkannt und behandelt werden, sagte Gaebel. Dabei müsse man allerdings auch beachten, dass bei einer psychischen Erkrankung verschiedene Faktoren wichtig seien. «So können Arbeitssituationen von einem Menschen als belastend empfunden werden, während sie einen anderen Arbeitnehmer nicht stören.»


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