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Dienstag, 18. September 2007

Bis zu 200 falsche Operationen jährlich

Berlin (dpa) - Bei 100 bis 200 Operationen jährlich werden Patienten in Deutschland Opfer falscher Eingriffe. Das berichteten die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der AOK-Bundesverband und ein «Aktionsbündnis Patientensicherheit» in Berlin.


Jedem fünften Chirurg soll mindestens einmal eine Verwechslung passiert sein. (Bild: dpa)

Berlin (dpa) - Bei 100 bis 200 Operationen jährlich werden Patienten in Deutschland Opfer falscher Eingriffe. Das berichteten die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der AOK-Bundesverband und ein «Aktionsbündnis Patientensicherheit» in Berlin.

In diesen Fällen operierten Ärzte etwa an der falschen Körperseite. Im Kampf gegen diese Missstände setzen die Kliniken nun unter anderem auf genauere Kontrollen im Operationssaal.

Gesundheits-Staatssekretär Klaus Theo Schröder sagte: «Bestenfalls führt der "Schnitt an der falschen Stelle" zu einem wiederholten Eingriff.» Im schlimmsten Fall drohe der Tod. Jedem fünften Chirurg sei Studien zufolge im Lauf seines Berufslebens mindestens einmal eine Verwechslung passiert.

Die 2100 deutschen Kliniken sollen nun Handlungsempfehlungen für Operationsteams, ein OP-Plakat sowie weitere Informationsmaterialien für Ärzte und Patienten erhalten. Operationsstellen sollen mit einem nicht abwischbaren Stift markiert werden. An der Schwelle zum Operationssaal soll kontrolliert werden, dass auch der «richtige» Patient operiert wird. Das OP-Team soll kurz vor dem Eingriff prüfen, dass alles seine Richtigkeit hat.

Bei fehlerhaften Eingriffen wird beispielsweise statt des linken Knies das rechte operiert, oder an einem Patienten wird ein Eingriff an einem Finger durchgeführt, obwohl die OP an einem anderen Finger geplant war.

«Zu verhindern, dass das Undenkbare geschieht, dies ist das Ziel dieser Maßnahmen», sagte Matthias Schrappe, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Patientensicherheit. Pro Jahr finden in Deutschland über 12,6 Millionen Operationen statt. Rudolf Kösters, Präsident der Krankenhausgesellschaft, sagte, Aktivitäten zur Verbesserung der Patientensicherheit müssten «höchste Priorität» haben.

Anfang 2008 soll eine «Aktion Saubere Hände» starten, deren Ziel es ist, die Infektionsrate in deutschen Krankenhäusern durch Verbesserung der Desinfektionsmaßnahmen der Hände zu senken. Das kündigte das Aktionsbündnis Patientensicherheit an, das 2005 als gemeinnütziger Verein unter anderem von Experten, Krankenhäusern, Krankenkassen und Haftpflichtversicherungen gegründet worden war.


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