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Montag, 21. Januar 2008

Diskussion um Kreditverkäufe - Bank bietet Verkaufsschutz

Frankfurt/Berlin (dpa) - Als Reaktion auf die weltweite Finanzmarktkrise will die Commerzbank - nach eigenen Angaben als erste Bank in Deutschland - ihren Privatkunden Eigenheimkredite mit Verkaufsschutz anbieten.

Frankfurt/Berlin (dpa) - Als Reaktion auf die weltweite Finanzmarktkrise will die Commerzbank - nach eigenen Angaben als erste Bank in Deutschland - ihren Privatkunden Eigenheimkredite mit Verkaufsschutz anbieten.

«Wir garantieren dem Kunden dann, dass wir seinen Kredit auch dann nicht weiterverkaufen, wenn er in Schwierigkeiten geraten ist», sagte Privatkundenvorstand Achim Kassow in Frankfurt. Der in der Branche übliche Weiterverkauf von Forderungen verunsichere viele Verbraucher.

Die von der Berliner Politik diskutierten Maßnahmen gegen den umstrittenen Verkauf von Krediten an Finanzinvestoren stoßen bei Banken und Sparkassen auf Skepsis oder werden abgelehnt. In einer Stellungnahme für eine Anhörung des Bundestags-Finanzausschusses am 23. Januar warnen die Institute vor allem vor einem Sonderkündigungsrecht für Kreditnehmer beim Verkauf ihres Darlehens. Kassow sprach sich gegen vorschnelle regulatorische Maßnahmen aus, «solange die Möglichkeit besteht, dass der Markt etwas tut».

Der Commerzbank-Vorstand betonte jedoch, er sehe Handlungsbedarf: In einer repräsentativen Studie von TNS Infratest im Auftrag der Commerzbank sagten mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent), sie wären beunruhigt, wenn ihr Kredit etwa an Finanzinvestoren weiterverkauft würde. Die Turbulenzen infolge der US-Immobilienkrise hatte zusätzlich Sorgen geschürt.

Deutschlands zweitgrößte Bank will den Verkaufsschutz voraussichtlich ab April anbieten. Der Preis für die Garantie, den Kredit während der gesamten Laufzeit nicht weiterzuverkaufen, werde sich zwischen 0,1 Prozent und 0,2 Prozent der Kreditsumme pro Jahr bewegen, sagte Kassow - also zum Beispiel bei 120 000 Euro Baufinanzierung 10 Euro monatlich. Die Commerzbank veräußerte laut Kassow in den vergangenen drei Jahren Kredite im Gesamtwert von 300 Millionen Euro weiter - allerdings nur solche, bei denen Kunden drei Jahre lang ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen waren.

Union und SPD sowie Verbraucherschützer fordern schärfere Vorgaben und mehr Transparenz beim rasant wachsenden Handel mit Krediten für Hausbauer, Konsumenten oder Unternehmen. Hintergrund ist, dass deutsche Banken milliardenschwere Kredite - vor allem für Immobilien - verkauft haben, um Bilanzen zu sanieren. Dies gilt grundsätzlich als sinnvoll, weil Banken sich so günstig refinanzieren und sich dies letztlich in niedrigeren Zinsen niederschlägt. In der Regel merkt der Kunde von den Refinanzierungen nichts, da der Kredit weiter von der Bank verwaltet wird. Es gibt aber Fälle, in denen Kunden mit neuen Gläubigern zu tun haben, die teils ruppig vorgehen sollen und sehr rasch Zwangsversteigerungen von Wohneigentum anordnen.


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