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Freitag, 21. September 2007

Wenige kümmern sich ums Testament

München/Gera (dpa/tmn) - Ein Testament aufzusetzen ist weniger aufwendig als viele denken: «In aller Regel reicht ein ausführliches Gespräch, um das meiste zu klären», sagte Klaus Michael Groll vom Deutschen Forum für Erbrecht in München.

München/Gera (dpa/tmn) - Ein Testament aufzusetzen ist weniger aufwendig als viele denken: «In aller Regel reicht ein ausführliches Gespräch, um das meiste zu klären», sagte Klaus Michael Groll vom Deutschen Forum für Erbrecht in München.

Mehr als ein Nachmittag bei einem Erbrechtsanwalt oder Notar müsse dafür meist nicht eingeplant werden - der Rest könne dann per Post erledigt werden. Nur in «komplizierten Fällen» seien meist mehrere Treffen notwendig.

Laut einer Umfrage im Auftrag der Vereinigung, die in Gera vorgestellt wurde, gehen viele Deutsche nach wie vor zögerlich an das Aufsetzen von Testament oder Erbvertrag heran: Drei Viertel aller Befragten hatten kein entsprechendes Papier. Auch unter den über 60-Jährigen hatte sich nur knapp die Hälfte um die Klärung des Erbes gekümmert. Das Meinungsforschungsinstitut Infratest hatte 1424 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.

Die wichtigsten Gründe, den letzten Willen zu regeln, sind laut Groll folgende: «Ihr Geld ist sauer verdient, sie wollen das Vermögen schützen, sie wollen Frieden unter den Erben stiften und erreichen, dass es gerecht zugeht.» Dazu komme die Möglichkeit, bei der richtigen Beratung Steuern zu sparen. «An diesen Zielen gemessen ist das Aufsetzen eines Testaments mit einem geringen Aufwand verbunden.» Die Kosten für Beratung und Abwicklung hängen laut Groll vom Umfang des Vermögens ab. Zudem spielen die Gebührenordnungen der Anwälte und Notare bei der Bemessung hinein.

Im Gespräch spielen dann vor allem die Vermögensverhältnisse und die persönlichen Beziehungen des Erblassers eine Rolle: «Es geht um die Höhe und die Struktur des Vermögens», erläuterte Groll. «Haben Sie zum Beispiel Barvermögen, Immobilien oder ein Unternehmen?» Zudem sollten Erblasser ihr Verhältnis zu Ehepartnern, Kindern und Schwiegerkindern analysieren. «Ich sage immer: 80 Prozent des Vererbens ist Psychologie.»

Darin liegt womöglich auch der Grund, warum sich viele vor dem Testament scheuen: «Dass viele nicht handeln, ist eine Mischung aus Verdrängung und Tabuisierung des Todes und Aberglaube - manche denken, wenn ich erst mein Testament mache, dann sterbe ich auch bald.» Laut Groll sei das Gegenteil wahrscheinlicher: «Ich kann mich dann ja beruhigt zurücklehnen.»


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