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Donnerstag, 13. Dezember 2007

Vorsicht vor den hohen TecDAX-Kursen

Stuttgart/Frankfurt/Main (dpa/tmn) - So mancher Anleger erinnert sich gut an die Börsen-Euphorie kurz nach der Jahrtausendwende - an satte Gewinne am Neuen Markt, aber auch an herbe Verluste, als die Blase platzte. Jetzt laufen Technologie-Aktien wieder hervorragend.


Der TecDAX ist jüngst gut gelaufen, aber Technologiewerte bergen Risiken. (Bild: Schierenbeck/dpa/tmn)

Stuttgart/Frankfurt/Main (dpa/tmn) - So mancher Anleger erinnert sich gut an die Börsen-Euphorie kurz nach der Jahrtausendwende - an satte Gewinne am Neuen Markt, aber auch an herbe Verluste, als die Blase platzte. Jetzt laufen Technologie-Aktien wieder hervorragend.

Das ist allerdings kein Grund zum Übereifer. Anleger sollten nach wie vor vorsichtig investieren und die Risikostreuung nicht vergessen. «Für die gute Entwicklung des TecDAX ist im Wesentlichen die Erneuerbaren-Energien-Branche verantwortlich», sagt Helmut Bartsch, Fondsmanager und Technologie-Experte der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart. Der Index hänge damit stark von der Entwicklung solcher Unternehmen ab - dem Experten zufolge zu rund 40 Prozent. Denn die sechs großen, im Index abgebildeten Solar- und Windkraftfirmen hätten inzwischen einen so hohen Börsenwert, dass sie Auf und Ab der Kennziffer stark beeinflussen.

Meist ging es dabei zuletzt in eine Richtung - nämlich aufwärts. Seit dem Aus des Neuen Marktes hat sich nach Ansicht des Experten nicht nur das geändert. «Die Firmen verfügen inzwischen über solide Geschäftsmodelle, viele erzielen dauerhaft gute Ergebnisse», sagt Helmut Bartsch. Banken und andere Investoren seien außerdem vorsichtiger geworden mit Finanzspritzen - gute Ideen reichten da meist nicht mehr. Und neben der Umwelt-Euphorie beflügelten auch Übernahmefantasien, also die Vorfreude von Börsianern auf mögliche Firmenübernahmen, die Kurse.

Daher ist derzeit von einem Comeback der Technologie-Aktien die Rede. Und manches spricht dafür: In den vergangenen Monaten hat sich der TecDAX besser entwickelt als die deutschen Leitindizes DAX, MDAX und SDAX und stieg erstmals auf mehr als 1000 Punkte. Anleger sollten aber auch bedenken: «Bei Technologie-Aktien handelt es sich prinzipiell um Wachstumstitel. Und sie sind anfälliger für Kursschwankungen als etablierte Aktien- Schwergewichte», sagt Gerrit Fey vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) in Frankfurt. Denn innovative Produkte können sich als Kassenschlager oder Rohrkrepierer erweisen.

«Der Kauf von Technologiewerten ist daher besser nur ein Mittel, um seine Aktienanlage breiter zu streuen», sagt Fey. Sie können dem Depot im besten Fall einen kleinen Renditekick versetzen. Besonnenheit ist angebracht. «Bei vielen, aber längst nicht bei allen Firmen läuft es gut», sagt Bartsch. Trotz aller Kurssteigerungen sollten Anleger wissen, dass sich viele Telekom- und Halbleiterfirmen im TecDAX nach wie vor von der Krise nach der Jahrtausendwende erholen.

Allgemein haben Solarfirmen zwar derzeit eine gute Presse - sie gelten nach Meinung von einigen Experten aber als überbewertet. «Die Kurse sind sehr schnell sehr hoch geschossen. Auch Aktien mit solidem Geschäftsmodell können zu teuer sein», warnt Roland Aulitzky, Finanzexperte der Stiftung Warentest in Berlin. Das heißt, dass der Aktienkurs im Vergleich zum Unternehmensgewinn als zu hoch eingeschätzt wird.

Ein weiterer Risikofaktor ist der, dass die Umwelttechnik-Hersteller von Subventionen für erneuerbare Energie abhängig sind. Wie sich die Gewinne nach Wegfall der Förderung entwickeln, ist ungewiss. «In Technologie-Aktien steckt häufig viel Fantasie. Es handelt sich grundsätzlich um eine spekulative Anlage», sagt Roland Aulitzky. Investieren sollten daher nur Anleger, die mögliche Verluste und auch einen größeren Aufwand verkraften.


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