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Montag, 29. Oktober 2007

Versorgung krebskranker Frauen ist überraschend schlecht

Berlin (dpa) - Die Versorgung krebskranker Frauen in Deutschland ist nach Ansicht von Gynäkologen «überraschend schlecht». «Weniger als 50 Prozent der Patientinnen mit Eierstockkrebs bekommen die richtige Behandlung».

Berlin (dpa) - Die Versorgung krebskranker Frauen in Deutschland ist nach Ansicht von Gynäkologen «überraschend schlecht». «Weniger als 50 Prozent der Patientinnen mit Eierstockkrebs bekommen die richtige Behandlung».

Das sagte der Präsident des 15. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie, Gerald Gitsch in Berlin. «Während es beispielsweise die spezialisierten Zentren schaffen, im fortgeschrittenen Stadium rund 80 Prozent des Tumors zu entfernen, gelingt es vielen anderen Krankenhäusern nur zu 40 Prozent - damit sinkt aber auch die Überlebenschance erheblich.» Der Kongress (28. Oktober bis 1. November) findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Es werden mehr als 2000 internationale Experten erwartet.

«Der Eierstockkrebs gilt als die tödlichste Krebsform für Frauen, vor allem, weil er meist nur sehr spät entdeckt wird», sagte Gynäkologe Gitsch von der Universitätsfrauenklinik Freiburg. «Da die Heilungschancen neben der Chemotherapie zum großen Teil abhängig vom Erfolg der Operation sind, entscheidet das Können des einzelnen Chirurgen über das Überleben der Patientin.» So überlebten von den korrekt und komplett operierten Frauen rund 40 Prozent die folgenden fünf Jahre, während es bei den anderen nur etwa 20 bis 25 Prozent seien.

«Zentren, in denen viele dieser Operationen durchgeführt werden, haben deutlich bessere Raten als andere Krankenhäuser», sagte Gitsch. «Deswegen ist es unser Ziel, dass die Behandlung zentralisiert wird, um eine bessere Rundumversorgung zu gewährleisten.» Bundesweit gibt es sieben zertifizierte Zentren für die Behandlung von Eierstockkrebspatientinnen.

«Für Brustkrebserkrankungen gibt es bereits mehr dieser Zentren, daher ist die Versorgung dieser Patientinnen auch besser», sagte Gitsch. «Doch ich fürchte, dass es bei Patientinnen mit Gebärmutterkrebs ähnlich schlecht wie beim Eierstockkrebs aussieht.» Konkrete Daten gebe es dafür zwar nicht. «Meine Erfahrung ist aber, dass die Versorgung auch auf diesem Gebiet stark von den einzelnen Kliniken abhängig ist - auch hier haben spezialisierte Zentren mit zahlreichen Experten die deutlich bessere Infrastruktur.»

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 40 000 Frauen an Brustkrebs, bis zu 20 000 weitere erkranken an anderen Krebsarten der Gebärmutter oder der Eierstöcke.


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