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Montag, 25. Juni 2007

So sichern Anleger Wertpapiere vor dem Urlaub ab

Hanau/Stuttgart (dpa/tmn) - Börsenturbulenzen kennen keine Ferien. Deshalb können Kursstürze Anlegern im Urlaub die Stimmung vermiesen. Absolute Sicherheit gibt es zwar nicht, aber mit einigen Schutzmaßnahmen lässt sich das Wertpapierdepot gegen das Schlimmste wappnen.


Hanau/Stuttgart (dpa/tmn) - Börsenturbulenzen kennen keine Ferien. Deshalb können Kursstürze Anlegern im Urlaub die Stimmung vermiesen. Absolute Sicherheit gibt es zwar nicht, aber mit einigen Schutzmaßnahmen lässt sich das Wertpapierdepot gegen das Schlimmste wappnen.

Die Radikallösung ist, einen Teil der Aktien zu verkaufen und Geld auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto zu parken. Doch das kommt oft nicht in Frage, wenn nach den Ferien die gleichen Papiere wieder auf dem Einkaufszettel stehen. Solche Aktionen erhöhen eher die Spesen als den Gewinn. «Die Gebühren müssen erst einmal wieder hereingeholt werden», sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. «Solche Umschichtungen lohnen nur dann, wenn die Anlagestrategie generell geändert werden soll», sagt auch Dieter Kern vom Finanzdienstleister Trigonus im hessischen Hanau.

Ein Weg, sich vorübergehend abzusichern, sind Optionsscheine, sagt Kern. Eine «Put-Option» gibt Anleger das Recht, einen Basiswert, etwa Aktien oder Indizes, zu einem festgelegten Zeitpunkt und Preis zu verkaufen. Sie setzen also auf fallende Kurse. In diesem Fall wird die Option nicht gezogen, sondern vor Ende der Laufzeit nach dem Urlaub wieder verkauft. Weil aber der Wert des Papiers steigt, wenn der Basiswert fällt, fungiert es als «Sicherheitsnetz».

«Auf Grund eines eingebauten Hebels kann ein Depot mit geringem Kapitaleinsatz gegen Wertverluste geschützt werden», erklärt Niels Nauhauser. So lasse sich eine Auswahl aus europäischen Standardwerten im Volumen von 10 000 Euro über einen Euro-Stoxx-Put per zehnfachem Hebel mit 1000 Euro Einsatz absichern.

Da Erlöse von Optionsscheinen immer steuerpflichtig sind und Bankgebühren fällig werden, sind sie «keine billige Lösung» und «eignen sich wegen ihrer Komplexität zudem nur für erfahrene Anleger», sagt Nauhauser. Eine Alternative sind «Stopp-Loss-Marken». Dabei wird ein Kurslimit für ein Papier festgelegt, bei dessen Unterschreiten eine Verkaufsorder zur nächsten ermittelten Notiz ausgeführt wird.

«Wie tief die Stoppkurse angesetzt werden, liegt im eigenen Ermessen», sagt Karin Baur von der Zeitschrift «Finanztest», die die Stiftung Warentest in Berlin herausgibt. Zwischen 5 und 10 Prozent unterhalb des aktuellen Kursniveaus für Standardwerte und bis zu 25 bei Nebenwerten sind laut Baur angemessen.

Dieter Kern rät - falls möglich - eher zu Limitbenachrichtigungen. Sie werden von manchen Depotbanken, aber auch von Finanzportalen wie www.ariva.de angeboten. Dann schlägt eine E-Mail Alarm, wenn eine festgelegte Kursschwelle erreicht wurde. Order ja oder nein, darüber bestimmt dann der Kunde - sofern er im Urlaub Zugang zum Netz hat. Wo es an welchem Reiseziel ein Internetcafé gibt, darüber informieren Webseiten wie www.worldofinternetcafes.de und www.online-cafes.net.

Wertpapiere unterwegs online zu verwalten, empfiehlt Karin Baur nicht. Denn dafür müssten sensible Daten in öffentliche Rechner eingegeben werden. Lieber sollte mit dem Bankberater vereinbart werden, was im Zweifelsfall zu tun ist. Auch Freunde dürfen Orders ausführen, wenn sie eine Vollmacht haben. Es sei sinnvoll, auch das mit der Bank abzusprechen - sie könnte sonst misstrauisch reagieren.

Am besten ist es laut Nauhauser aber, Aufwand und Kosten zu sparen und einfach den Urlaub zu genießen - unabhängig vom Auf und Ab an der Börse. «Geldanlage ist eine Angelegenheit für mehrere Jahre. Langfristige Anleger mit einem breit gestreuten Depot müssen nicht ständig reagieren.» Sie können vorübergehende Kursdellen aussitzen.


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