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Mittwoch, 31. Januar 2007

Mit Strahlen gegen den Krebs: Ängste sind immer noch groß

Karlsruhe/Heidelberg (dpa/gms) - Für Krebspatienten gehört eine Strahlentherapie zum Normalprogramm: Etwa zwei Drittel aller Betroffenen werden im Laufe ihrer Therapie einmal bestrahlt.


Karlsruhe/Heidelberg (dpa/gms) - Für Krebspatienten gehört eine Strahlentherapie zum Normalprogramm: Etwa zwei Drittel aller Betroffenen werden im Laufe ihrer Therapie einmal bestrahlt.

Etwa 60 Prozent der dauerhaften Heilungen von Krebs wurden mit Strahlentherapie erreicht, sagt Prof. Marie-Luise Sautter-Bihl vom Städtischen Klinkikum Karlsruhe. Dabei haben immer noch viele Krebspatienten ein schlechtes Gefühl bei der nicht greifbaren Strahlung. «Sie haben Angst sie werden radioaktiv verstrahlt», sagt Sautter-Bihl, die Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie ist.

Doch radioaktive Stoffe gelangen bei der Strahlung nicht in den Körper. In der Therapie eingesetzte Strahlung sei wegen der präzisen Dosierung vollkommen ungefährlich, erklärt Prof. Peter Huber, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Strahlentherapie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Die Strahlentherapie gilt mittlerweile als wichtiges Standbein der Krebsbehandlung, neben Chemotherapie und Operation. Im Gegensatz zur Chemotherapie wird sie in den meisten Fällen nur lokal eingesetzt, erklärt Prof. Huber. In den seltensten Fällen wird der ganze Körper bestrahlt. Normalerweise bekommt nur der Tumor und das angrenzende Gewebe Strahlung ab.

«Man kann sich das als starke Röntgenstrahlen vorstellen», erklärt Prof. Jürgen Dunst, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Radioonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft und Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie in Lübeck. Eingesetzt werden Photonen oder winzige Elektronen. Durch sie wird die DNS der Tumorzellen so geschädigt, dass sie sich nicht regenerieren können. Gesunde Zellen sind davon nicht betroffen. Die Krebszellen dagegen sterben nach und nach ab.

Bestrahlung werde bei fast allen Krebsarten eingesetzt, sagt Sautter-Bihl - vor allem aber, wenn ein Organ erhalten werden soll. So könne die Bestrahlung zum Beispiel bei Prostata- oder Kehlkopfkrebs sogar eine Operation ersetzen - und das Risiko sei oft wesentlich geringer. Strahlenbehandlung werde aber auch vor chirurgischen Eingriffen eingesetzt, um den Tumor schrumpfen zu lassen.

Im Vergleich zu den ersten Bestrahlungsmethoden fallen die Nebenwirkungen heute dank der Präzision moderner Geräte gering aus. Sie hängen in der Regel von Bestrahlungsfeld, der Strahlendosis und vom Allgemeinzustand ab, erklärt Prof. Dunst. So komme es häufig zu vorübergehenden Entzündungsreaktionen im Bestrahlungsfeld, wie zum Beispiel Hautirritationen. Bei Behandlungen am Kehlkopf seien auch Schluckbeschwerden möglich. Das allgemeine Befinden werde aber weniger beeinträchtigt als etwa bei der Chemotherapie.

Die Gefahr, dass durch die Strahlen Krebs ausgelöst werde, sei vernachlässigbar klein, sagt Dunst. «Meist handelt es sich ja um Patienten im Alter von 50 oder 60 Jahren. Das Risiko von Zweittumoren durch Bestrahlung wird aber erst 20 bis 30 Jahre nach der Strahlentherapie relevant.»

Information: Der kostenlose Ratgeber «Strahlentherapie» der Deutschen Krebshilfe kann bestellt werden bei der Deutschen Krebshilfe, Buschstr. 32, 53113 Bonn, Telefon: 0228/72 99 00


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