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Stichwörter: KrebsOnkologie
Montag, 25. Februar 2008

Krebs-Patienten brauchen psychosoziale Begleitung

Berlin (ng) – „Bei der Behandlung von Krebs-Patienten steht zunächst die medizinische Versorgung im Vordergrund. Doch Betroffene brauchen nicht nur die bestmögliche medizinische Therapie, sondern auch seelische und soziale Begleitung“, erklärte Professor Dr. Peter Herschbach auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin bei dem Symposium „Psychosoziale Onkologie“ der Deutschen Krebshilfe.


Bild: Deutsche Krebshilfe e.V.

Professor Herschbach ist Sprecher des gleichnamigen Förderschwerpunktprogramms der Deutschen Krebshilfe. Im Rahmen dieses Programms fördert die gemeinnützige Organisation mit vier Millionen Euro Projekte rund um die Themen Arzt-Patient-Kommunikation, Behandlung psychischer Symptome von Krebs-Patienten und Begleitung der Angehörigen.

„Das seelische Befinden von Krebs-Patienten muss in jedem Stadium der Krebserkrankung berücksichtigt werden“, betonte Herschbach. Denn die Diagnose ’Krebs’ trifft viele Menschen plötzlich und unerwartet. Das Leben verändert sich mit einem Schlag. Alle Lebensziele, Inhalte und Werte werden in Frage gestellt. „Der Bedarf an psychoonkologischer Beratung ist in Deutschland jedoch bei weitem nicht gedeckt“, so Herschbach.

Mit dem Ziel, die psychosozialen Versorgungsstrukturen in der Krebsmedizin zu verbessern und die Forschung auf diesem Gebiet voranzubringen, hat die Deutsche Krebshilfe das Förderschwerpunktprogramm „Psychosoziale Onkologie“ initiiert. Dabei fördert die Organisation seit Mitte 2007 bundesweit 14 Projekte an universitären und außeruniversitären Einrichtungen. „Inhaltliche Schwerpunkte sind die Analyse psychosozialer Belastungsaspekte bei Krebserkrankungen, die Entwicklung und Prüfung neuer Therapie- und Betreuungsangebote, die bessere Vernetzung zwischen den an der Behandlung beteiligten Instanzen sowie die Verbesserung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient“, erläuterte Herschbach.

Zu dem Förderschwerpunkt gehört beispielsweise ein Projekt, bei dem onkologisch tätige Ärzte in ihren kommunikativen Fähigkeiten trainiert werden, um die Arzt-Patient-Beziehung zu optimieren. Zwei weitere Projekte befassen sich mit der Wirksamkeit einer Kurzzeit-Psychotherapie bei depressiven Brustkrebs-Patientinnen sowie der Effektivität eines Übungsprogrammes zur Behandlung chronischer Müdigkeit bei Betroffenen mit einem Mammakarzinom. Außerdem werden ärztliche Trainingsmaßnahmen zur gemeinsamen Entscheidungsfindung (Shared Decision Making) bei Brust- und Darmkrebs-Patienten entwickelt. Die Wissenschaftler nehmen an, dass damit die Entscheidungskonflikte der Betroffenen verringert und gleichzeitig die Zufriedenheit mit der Therapie-Wahl erhöht werden können.

„Mit diesem Förderschwerpunkt zeigen wir einmal mehr, wie die Deutsche Krebshilfe versucht, in der Versorgung krebskranker Menschen Verbesserungen zu erzielen, Impulse zu setzen und auf vielen Feldern der Onkologie ihren Sachverstand, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse einzubringen“, sagte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, in Berlin. Die Standorte der geförderten Projekte des Förderschwerpunktprogramms sind Bad Sooden-Allendorf, Freiburg, Göttingen, Halle-Wittenberg, Hamburg, Heidelberg, Leipzig, Mainz, Marburg, München, Ulm und Würzburg.

Quelle: Deutsche Krebshilfe e.V.


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