Immer mehr Menschen werden wegen Übergewichts operiert
Trier (dpa) - Immer mehr Menschen müssen wegen krankhaften Übergewichts operiert werden. Eine Operation ist oft der letzte Weg, langfristig abzunehmen und Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Gelenkschäden in den Griff zu bekommen.
Trier (dpa) - Immer mehr Menschen müssen wegen krankhaften Übergewichts operiert werden. Eine Operation ist oft der letzte Weg, langfristig abzunehmen und Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Gelenkschäden in den Griff zu bekommen.
Das berichtet Dorothee Decker, Oberärztin am Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier. Möglich seien das Einsetzen eines verstellbaren Magenbandes, die Verkleinerung des Magens oder ein Magen-Bypass, damit die Patienten nicht mehr so viel essen. Am Samstag (27. Oktober) eröffnet das Klinikum sein neues Adipositas (Fettleibigkeit)-Zentrum, das von Professorin Decker geleitet wird.
Die Patienten, für die eine Operation in Frage kommt, haben nach Angaben von Decker bereits zahlreiche erfolglose Diät-Versuche hinter sich. «Sie sind in einem Teufelskreis», sagte die Chirurgin. Häufig kämpften die Patienten schon seit Kindesalter mit Übergewicht und hätten immer wieder ab- und zugenommen. «Über den Jo-Jo-Effekt hat sich das Gewicht dann hochgeschaukelt.» Neben die kosmetischen Probleme träten schließlich die gesundheitlichen und später die psychischen Folgen. «Den Patienten muss man helfen, um ihre Lebensqualität zu erhöhen», sagte Decker. In diesem Jahr sind im Klinikum Mutterhaus bereits 15 Menschen wegen Fettleibigkeit operiert worden. Rund 80 Patienten betreut Decker in ihrer Sprechstunde.
Für eine Operation muss der Patient laut Decker bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Sein Body-Mass-Index (BMI: Kilo durch Körpergröße ins Quadrat) muss über 40 liegen und er muss eine Reihe von erfolglosen Diäten und den Besuch in einer Selbsthilfegruppe nachweisen. Ein chirurgischer Eingriff sei auch möglich, wenn der BMI bei 35 liege und der Patient unter massiven Begleiterkrankungen leide, sagte Decker. Die Erfolgsquote einer Operation liege bei 50 bis 70 Prozent. «Umso unverständlicher ist es, dass sich Krankenkassen sträuben, diese Maßnahmen zu bezahlen», sagte Decker, die bereits in Bonn die Adipositas-Chirurgie aufgebaut hatte.
In dem neuen Zentrum werden die Patienten von Internisten, Psychologen, Ernährungswissenschaftlern und Chirurgen betreut. Professorin Decker ist seit dem 1. Februar Oberärztin der Abteilung Chirurgie I des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen.
Adipositas ist die Bezeichnung für starkes Übergewicht. Nach Angaben der Deutschen Adipositas-Gesellschaft ist bundesweit jeder dritte Erwachsene deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen abnehmen. Bundesweit leiden nach Deckers Angaben sechs Millionen Menschen an Adipositas. Als Gründe für die in den vergangenen Jahren deutliche Zunahme an übergewichtigen Menschen werden eine falsche Ernährung und Bewegungsmangel angesehen.
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