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Donnerstag, 31. Juli 2008

Hohe Energiepreise: Teuerung nutzt Sparern

Hamburg (dpa/tmn) - Die Energiepreise kennen seit Jahren nur eine Richtung - nach oben. Das belastet einerseits den Geldbeutel von Verbrauchern. Auf der anderen Seite steigen die Umsätze der Energiekonzerne - und damit auch die Gewinne der Sparer.


Die Investition in Energieversorger kann sich für Aktionäre lohnen - auch bei sinkendem Verbrauch. (Bild: Schierenbeck/dpa/tmn)

Bei der Geldanlage können sie von dem weltweit steigenden Hunger nach Öl, Gas und Strom ebenfalls profitieren. Auch im Geschäft mit erneuerbaren Energien, also etwa Wind-, Solar- und Wasserkraft, sind viele Versorger aktiv. «Die Unternehmen aus der Versorgerbranche sind zum großen Teil schon lange am Markt und haben sich in der Vergangenheit als lohnende Investition mit verlässlichen Renditen gezeigt», sagt Marco Cabras von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf. «Gerade für defensive Anleger waren Versorger attraktiv.» Der Energieverbrauch könne mit sparsamen Verhalten zwar langfristig geringer werden. Aber letztlich würden Strom und Wärme immer benötigt.

Olaf Stotz, Kapitalmarktexperte und Chef des Kapitalmarktforschungsunternehmens Camaraix in Frankfurt/Main, rät Privatanlegern zu Fonds. «Zum einen sind Fondsprodukte interessant, die den Energiesektor in der Breite abdecken.» Zum anderen seien sogenannte Exchange Traded Funds (ETF) einen Blick wert, also an der Börse gehandelte Indexfonds. Auch darunter gebe es solche, die unter anderem in den Öl- oder Versorgersektor investieren. «Diese Fonds kosten die Anleger nur wenige Gebühren und sind ideal für Menschen, die sich nicht jeden Tag um den Fonds kümmern wollen und können.»

Banken würden diese Art Fonds aber nicht oft empfehlen, da sie an ihnen wenig verdienen. Verbraucher sollten die Berater offensiv auf diese Anlageform ansprechen und sich bei unabhängigen Finanzberatern und in den Medien informieren. «Mittlerweile gibt es auch im Internet Finanzportale und Brokerseiten mit vernünftigen Übersichten und Bewertungen unterschiedlicher Fonds», sagt Cabras. Auf diesen Plattformen können versiertere Anleger auch selbst per Klick ihre Anlagen verwalten.

Dass die Energie- und Rohstoffpreise langfristig zulegen werden, ist für die Experten keine Frage. Auch Andreas Grünewald, Chef der unabhängigen Vermögensverwaltung FIVV in München, sieht für die Energiemärkte eine «langanhaltende und gerechtfertigte Aufwärtsentwicklung» voraus. «Jedes Jahr kommen zwischen 80 und 90 Millionen Menschen zusätzlich zur Welt, und immer mehr Menschen können sich Wohlstand leisten, darum klettert auch der globale Energie- und Rohstoffverbrauch.»

Wer Angst hat, zum falschen Zeitpunkt einzusteigen und sein Geld lieber schrittweise investieren möchte, dem empfiehlt Stotz zu Fondssparplänen. Bei diesen Sparplänen fließt in bestimmten Abständen Geld in den Fonds. Damit verringert sich das Risiko, den kompletten Sparstrumpf zu einem im Nachhinein ungünstigen Zeitpunkt anzulegen.

Allerdings ist es ratsam, bei Investitionen am Energiemarkt nicht alles auf eine Karte zu setzen. «Versorger sollten den Grundstock im Depot bilden, aber wer sein Geld streut, reduziert sein Risiko und kann trotzdem von steigenden Preisen profitieren», heißt bei der DSW. Bei der Auswahl der Unternehmen sollten die Anleger zumindest in europäischen Dimensionen denken und sich nicht nur auf den deutschen Markt konzentrieren.

Wer direkt in Rohstoffe investiert - ob mit Aktien, Fonds oder Zertifikaten - muss sich auch der Gefahren bewusst sein. Einzelne Rohstoffpreise hätten sich in den vergangenen zwei, drei Jahren bis zu verdreifacht, so Cabras. «Da Spekulanten am Markt aktiv sind, gibt es natürlich eine Rückschlaggefahr und ein Verlustrisiko.»

Für Stotz stellt sich die Frage, wie stark neue Technologien die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern vermindern und damit den Preisauftrieb bei Öl und Gas stoppen können. «Vor 20 Jahren war der heutige Boom bei Wind- und Solarenergie nicht abzusehen.» Anleger müssen daher auch die etablierten Versorger an ihren konkreten Vorhaben messen - denn am Erfolg hängt der Aktienkurs.


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