Experten raten zur Vorsicht bei Aktien aus China

München (dpa/gms) - Experten raten privaten Anlegern zur Vorsicht, wenn es um den Kauf von Aktien aus China geht. Das bestätigt Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) in München.

München (dpa/gms) - Experten raten privaten Anlegern zur Vorsicht, wenn es um den Kauf von Aktien aus China geht. Das bestätigt Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) in München.

«China ist weit weg, der Informationsfluss nicht derselbe wie in Deutschland.» In Deutschland sei für jedes Unternehmen ein Risikoprofil erstellbar. «Fraglich ist, ob dies in China und in solchen großen Dimensionen möglich ist.» Allein schon die Sprache könne eine Hürde sein.

Am Freitag absolviert die Industrial Commercial Bank of China (ICBC) den bisher weltgrößten Börsengang. In Deutschland konnten Privatanleger die Aktien zwar nicht zeichnen. Nach dem Börsenstart werden die Titel aber wie andere Auslandsaktien an der Börse erhältlich sein. Analysten in Hongkong erwarten in den ersten Tagen und Wochen satte Kurszuwächse von bis zu 20 Prozent.

Das lässt auch manche deutschen Anleger erwartungsvoll gen Asien blicken. Doch sie sollten sich von der allgemeinen China-Euphorie nicht mitreißen lassen, mahnt Jürgen Kurz vom Verband Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf. Besser sei es, sich dem Thema möglichst nüchtern zu nähern und erstmal abzuwarten, so Kurz. Chinesische Aktien seien meist schwieriger einsehbar und der Einfluss von außen schwerer einzuschätzen.

Zudem hatte das chinesische Finanzsystem in der jüngsten Vergangenheit zum Beispiel wegen undurchsichtiger Kriterien bei der Kreditvergabe keinen guten Ruf. Der chinesische Finanzsektor sei jedoch inzwischen solider geworden, sagt Alexander Banik, Fondsmanager DWS China. Der chinesische Staat nehme eine stützende Funktion ein.