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Freitag, 21. September 2007

Experte: Jedem Krebspatienten seelische Begleitung anbieten

Magdeburg (dpa) - Jedem Krebspatienten sollte neben der eigentlichen medizinischen Behandlung auch eine seelische Begleitung angeboten werden. Das forderte ein Experte am Rande einer Fachtagung in Magdeburg.

Magdeburg (dpa) - Jedem Krebspatienten sollte neben der eigentlichen medizinischen Behandlung auch eine seelische Begleitung angeboten werden. Das forderte ein Experte am Rande einer Fachtagung in Magdeburg.

«Etwa 30 Prozent der Patienten haben krankheitswertige psychische Störungen», sagte der Magdeburger Psychologen Michael Köhler in Magdeburg. Besonders häufig seien bei Krebspatienten Depressionen, Angst und Panikattacken. Der Diplom-Psychologe betreut an der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie Krebspatienten. Er organisierte das erste Magdeburger Psychoonkologische Kolloquium, bei dem sich Experten bis Samstag (22. September) über die psychologische Begleitung von Tumorpatienten und ihren Angehörigen austauschen.

Die Aufgaben der Psychoonkologen bestehen in erster Linie darin, die Patienten und ihre Angehörigen zu informieren. «Das ist eigentlich Aufgabe des Arztes, angesichts des Zeitdrucks ist das aber nicht immer machbar», sagte Köhler. Psychoonkologen hingegen hätten die Möglichkeit zu ausgiebigen Gesprächen mit den Patienten und könnten Fachbegriffe erklären. Auch um auf Angst und Trauer zu reagieren, die bei der Diagnose oder der Behandlung entstehen, seien die Psychoonkologen da. Das Aufgabenfeld reiche bis zur Psychotherapie.

In den meisten Kliniken und Schwerpunktpraxen, in denen Krebspatienten behandelt werden, gibt es nach Köhlers Informationen keine geschulten Therapeuten, obwohl sie nötig seien. «Sie werden von den Medizinern nicht als gewinnbringend angesehen.» Mediziner lernten in der Ausbildung, Symptome zu behandeln, aber nicht in erster Linie, auf Menschen einzugehen. Die Therapeuten hingegen schauten nicht allein auf Laborwerte oder die Ergebnisse bildgebender Verfahren, sondern auf die einzelne Biografie des Patienten.

«Das Behandlungsergebnis wird dadurch nicht beeinflusst», sagte Köhler mit Bezug auf Studien. Die Begleitung trage aber zu einer gesteigerten Lebensqualität bei. Das Zutrauen, eine Behandlung durchzustehen, hinterher wieder arbeiten zu können oder die Familie zu betreuen, gehörten dazu. Ein weiteres Problem sei, dass sich Patienten Erklärungen für ihre Erkrankung suchten, die oft mit der Realität nichts zu tun hätten. Für Leukämie (Blutkrebs) etwa habe die Wissenschaft keine Erklärung, dennoch stellten die Patienten Theorien auf, auf die ein Arzt nicht reagieren könne.


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