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Dienstag, 15. Mai 2007

Drogenhilfe für Jugendliche: Therapie bedarf Vorbereitung

Hamm (dpa/tmn) - Eltern reagieren oft geschockt, wenn sie von der Drogensucht ihres Kindes erfahren. Dennoch sollten sie bei der Suche nach dem passenden Hilfsangebot Ruhe bewahren, rät die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS) in Hamm.

Hamm (dpa/tmn) - Eltern reagieren oft geschockt, wenn sie von der Drogensucht ihres Kindes erfahren. Dennoch sollten sie bei der Suche nach dem passenden Hilfsangebot Ruhe bewahren, rät die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren (DHS) in Hamm.

«Es hilft meist wenig, wenn Eltern übereilt reagieren und etwa versuchen, die Sache allein in die Hand zu nehmen», sagte Christa Merfert-Diete von der DHS. Stattdessen sollten sie sich besser an Experten in Beratungsstellen wenden, wenn ihr Kind regelmäßig zu viel Alkohol trinkt oder andere Drogen nimmt.

Vielfach hätten Eltern in diesem Fall das Gefühl, sofort etwas unternehmen zu müssen und suchten dann etwa auf eigene Faust nach einem Therapieplatz. «Der Leidensdruck ist bei Angehörigen oft größer als bei den Betroffenen», erklärt Merfert-Diete. Dabei wenden sich viele Eltern vorschnell an teure Privatkliniken, um rasch einen freien Therapieplatz zu finden.

Oft fehle es dabei aber an einer gründlichen Vorbereitung der Therapie, weshalb die betroffenen Jugendlichen zum Teil nicht dazu bereit sind, die Hilfe anzunehmen. Das erhöhe das Risiko, dass sie die Behandlung abbrechen. Zudem können Eltern und Angehörige den Betroffenen den Entschluss zum Ausstieg aus der Sucht nicht abnehmen. «Ohne Einsicht des Betroffenen hilft die beste Therapie nicht», sagt Merfert-Diete.

Sinnvoller könnten Angehörige Suchtkranken bei der Suche nach einem Therapieplatz helfen, indem sie bei einer Beratungsstelle anrufen und vor einem persönlichen Termin die Formalitäten klären. Dabei könnten sie sich etwa im Vorfeld über mögliche Therapien und Einrichtungen informieren. So gibt es laut Merfert-Diete ambulante oder stationäre Therapieformen. Zudem sind einige Einrichtung nur für Frauen bestimmt oder beispielsweise als Bauernhof angelegt. Die Sozialarbeiter könnten Betroffene auch vor unseriösen Anbietern warnen, die etwa mit zweifelhaften Methoden arbeiten.

Zudem lasse sich im Beratungsgespräch klären, welche Kostenträger in Frage kommen. So zahlen neben der Renten-Versicherung teilweise auch Sozialverbände eine Therapie. Meist könnten Betroffene innerhalb einiger Wochen mit einem freien Platz in einer Hilfseinrichtung rechnen. Ein Behandlung umfasse meist eine 8 bis 14 Tage dauernde Entgiftung, auf die dann eine mehrere Monate lange Therapie folgt.

Eine Online-Beratung eignet sich Merfert-Diete zufolge nur als erster Schritt. «Suchtkranke verheimlichen ihre Probleme häufig - um von ihrer Abhängigkeit loszukommen, müssen sie daher als Erstes den Schritt aus dieser Heimlichkeit tun.» Die Anonymität des Internets sei daher für eine Suchttherapie teilweise kontraproduktiv.


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