Deutsche sparen noch mehr - Private Investitionen sinken

Wiesbaden (dpa) - In Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs sparen die Deutschen so viel wie seit Jahren nicht mehr. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat jeder Bundesbürger im ersten Halbjahr 2007 durchschnittlich 1020 Euro auf die hohe Kante gelegt.

Die Deutschen sparen so viel wie seit Jahren nicht mehr. (Bild. dpa)

Wiesbaden (dpa) - In Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs sparen die Deutschen so viel wie seit Jahren nicht mehr. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat jeder Bundesbürger im ersten Halbjahr 2007 durchschnittlich 1020 Euro auf die hohe Kante gelegt.

Insgesamt ergebe sich eine Summe von fast 84 Milliarden Euro. Das entspricht einer Sparquote von 10,9 Prozent der verfügbaren Mittel - ein Niveau, das zuletzt 1995 erreicht worden war. Im Jahr 2006 hatte die Sparquote bei 10,5 Prozent gelegen, teilte das Bundesamt anlässlich des Weltspartages (30. Oktober) mit.

Anders als im Mittelalter legen die Sparer ihr Geld allerdings nicht mehr auf die sprichwörtliche «hohe Kante» über ihrem Bett, sondern legen es an oder investieren vor allem in Immobilien. Laut Statistik sind aber die jährlichen Nettoinvestitionen der privaten Haushalte in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, von 80 Milliarden Euro im Jahr 1995 auf 36 Milliarden Euro im Jahr 2006.

Der Finanzierungsrechnung der Deutschen Bundesbank zufolge haben die privaten Haushalte im vergangenen Jahr 128 Milliarden Euro zur Vermögensbildung verwendet. Das meiste Geld (42 Milliarden Euro) wurde den Banken anvertraut, für 37 Milliarden Euro verzinsliche Wertpapiere gekauft und 25 Milliarden Euro in Lebensversicherungen gesteckt.