Suche:
Stichwörter: Web 2.0Communitys
Mittwoch, 27. Juni 2007

Das Web 2.0 ist längst mehr als ein Hype

Berlin/Hannover (dpa/tmn) - Web 2.0 - das klingt nach international gültigem Standard. Doch es ist ziemlich genau das Gegenteil: Das Web 2.0 wird gemeinhin als «Mitmach-Internet» definiert.


Web 2.0 braucht schnelle Datenleitungen. (Bild: Deutsche Telekom/dpa/tmn)

«Das Web 2.0 hat den Nutzer im Mittelpunkt. Er ist in der Lage, sich seine Online-Welt selber zusammen zu bauen», sagt Nico Lumma, Geschäftsführer der Interdings GmbH in Köln, die unter anderem die Seite «blogg.de» betreibt. «Während in den Anfangszeiten des Internets das Konsumieren im Mittelpunkt stand, ist heute die Weiterentwicklung das Spannende», sagt Stephan Kahl, Sprecher für Neue Medien beim Branchenverband BITKOM in Berlin. «Videos hochladen, sich in Communities austauschen, Blogs einstellen und bestücken - das alles mache das Web 2.0 aus. Vorzeigeseiten sind etwa das Onlinelexikon Wikipedia, in das jeder Beiträge schreiben oder vorhandene Einträge ergänzen oder korrigieren kann. Auch virtuelle Tagebücher, so genannte Weblogs, und Kontaktforen wie Xing oder MySpace sind aus diesem Netz nicht wegzudenken.

Möglich gemacht hat das alles nicht zuletzt die Technik. In den Anfangszeiten des Internets wurden die Daten quälend langsam mit einer Geschwindigkeit von 768 Kilobyte pro Sekunde ausgetauscht. «Heute hat der durchschnittliche Privatnutzer zwei Megabit und mehr», sagt Axel Kossel, Redakteur bei der Computerfachzeitschrift «c't» in Hannover. Erst mit dieser schnellen Datenautobahn seien die Neuentwicklungen überhaupt möglich geworden.

Nahezu alle Haushalte seien inzwischen mit Breitband-Leitungen ausgestattet, teilte die Deutsche Telekom jüngst mit. Am Mitmach-Netz allerdings hängt - theoretisch - nur etwas mehr als ein Drittel aller breitbandig Verkabelten. «Etwa 37 Prozent der deutschen Haushalte nutzen DSL», sagt Kahl. Das sieht in anderen Ländern anders aus: In den USA haben rund 50 Prozent der Haushalte breitbandiges Internet.

Im Gegensatz zum ersten Anlauf des weltweiten Netzes hält Kahl das Web 2.0 für stabil. «Das ist dem Hype-Status längst entwachsen.» Bestes Beispiel: «youtube.com» - eine Webseite, auf der Videoclips ausgetauscht werden können. Gegründet vor ein paar Jahren von zwei Studenten, gekauft vor ein paar Monaten von Google - für einen Milliardenbetrag. Auch Lumma erwartet keine neue Blase: «Ich sehe eine gesteigerte Investitionsbereitschaft, aber weniger Flausen als vor acht bis zehn Jahren», sagt er.

Die technischen Entwicklungen, die mit dem Web 2.0 möglich sind, hält Kossel für «revolutionär». «Der Browser ist die gemeinsame Oberfläche für Applikationen», sagt er. Programme laufen dank neuer Software-Werkzeuge fast so, als kämen sie direkt von der Festplatte. Also besteht die Möglichkeit, sich ganz ohne neue Software am Mitmach-Internet zu beteiligen. Hinter vielen dieser Anwendungen steckt eine Technologie, die sich auf den Namen Ajax verkürzt: «Asynchronous Java-Script and XML». Damit kann die Anzeige einer Website verändert werden, ohne dass sie neu geladen werden muss.

Am spannendsten sind laut Kossel so genannte Mesh-Ups - die Mischung aus verschiedenen Diensten und einer neuen Idee, die dann als Produkt angeboten wird. «Das bereichert das Web ungemein.» Ein Web 3.0 ist unterdessen noch nicht in der Diskussion. Kommen dürfte laut Nico Lumma «eine weitere Verschmelzung der bisher eher getrennten Umgebungen Desktop, Web und Mobile».


Top-Meldungen aus anderen Bereichen

Verbraucher- Informationsgesetz kommt am 1. Mai

Berlin (dpa/tmn) - Hält der Supermarkt um die Ecke alle Hygienevorschriften ein? Gab es bei Kontrollen im Lieblingsresta

 [mehr...]

Warnung vor falschem Gewinnversprechen per Post

Stuttgart (dpa/tmn) - Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt vor einem neuen Gewinnversprechen per Post. In dem

 [mehr...]

Beamtenstellung gestärkt: Keine Führungsämter auf Zeit

Karlsruhe (dpa) - Beamte müssen grundsätzlich auf Lebenszeit berufen werden - nur in Ausnahmefällen dürfen sie auf Zeit

 [mehr...]

Banker muss Anzug tragen: Reinigung nicht absetzbar

Saarbrücken (dpa) - Die Kosten für die Reinigung des Anzugs eines Bankangestellten sind nicht von der Steuer absetzbar.

 [mehr...]

Neukauf von Waren: Damit im Schadensfall die Versicherung zahlt, müssen die Hinweise des Herstellers eingehalten werden. [mehr...]

Wann habe ich das Recht eine Reise zu stornieren? Gilt ein Nasenbeinbruch als schwere Erkrankung? [mehr...]

Alle wichtigen Vorlagen, Arbeitshilfen und Musterverträge.

Zum Vorlagenshop >>

Kompetente Rechtsberatung per E-Mail oder per Telefon

Zur Rechtsberatung >>

Der Anwaltseiten24 Newsletter
Seien Sie stets über die neuesten Rechtsmeldungen informiert.

In unserem Verkehrsrecht Ratgeber finden Sie wichtige Informationen und gesetzliche Regelungen zu den relevantesten Themen aus dem Verkehrsrecht.

Zum Verkehrsrecht Ratgeber >>