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Stichwörter: ElterngeldGeburtenrate
Mittwoch, 12. Dezember 2007

Bevölkerungs-Institut: Baby-Boom ist Folge des Elterngelds

Berlin (dpa) - Der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, Reiner Klingholz, rechnet für die kommenden Jahre mit weiter ansteigenden Geburtenraten in Deutschland.


Statistik-Experten den Grund für den Baby-Boom im Elterngeld begründet. (Bild: dpa)

Berlin (dpa) - Der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, Reiner Klingholz, rechnet für die kommenden Jahre mit weiter ansteigenden Geburtenraten in Deutschland.

«Ich glaube, dass das kein Strohfeuer ist», sagte Klingholz in Berlin. Dass in den ersten neun Monaten des Jahres erstmals seit 1997 wieder mehr Kinder als im Vorjahr auf die Welt kamen, sei «kein Zufall», sondern eine Folge politischer Entscheidungen. Insgesamt wurden von Januar bis Ende September in Deutschland rund 514 000 Kinder geboren.

«Die Familienpolitik hat sich geändert», erklärte Klingholz. Während die skandinavischen Länder schon vor Jahrzehnten auf die wachsende Zahl berufstätiger Mütter reagiert hätten, sei Deutschland «mit 35 Jahren Verspätung auch auf den Trichter gekommen».

So biete das unter Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) eingeführte Elterngeld nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch einen Anreiz, möglichst schnell ins Berufsleben zurückzukehren. «Der Anstieg der Kinderzahlen als Antwort auf das Elterngeld zeigt: Das ist genau das, worauf die potenziellen Eltern gewartet haben.» Der Erfolg sei auch ein Signal an die Politik, dass Maßnahmen gegen niedrige Geburtenraten möglich sind. «Dadurch bekommt Frau von der Leyen Oberwasser.»

Defizite gebe es aber noch immer bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Angebote zur Kinderbetreuung seien zwar besser als vor fünf Jahren, sagte Klingholz. Er betonte aber auch: «Da ist noch viel zu tun.» Notwendig seien etwa Betreuungsangebote vom ersten Lebensjahr an, die zudem nicht mit Beginn der Schulzeit auslaufen dürften. Gleichzeitig warnte er davor, vom geplanten Krippenabbau abzurücken. «Wenn der jetzt ausbliebe, würde ich vermuten, dass es doch nur ein Strohfeuer ist.»

Die These, wonach die Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer zu einem kurzzeitigen Baby-Boom geführt haben könnte, hält Klingholz im übrigen für «sehr gewagt». Der Anstieg der Geburtenraten beschränke sich nicht nur auf dem Zeitraum neun Monate nach der WM. Zudem würden im Winter tendenziell mehr Kinder gezeugt als im Sommer.


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