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Freitag, 15. Dezember 2006

Nebenkosten: Mit weiterem Anstieg wird gerechnet

Berlin (dpa) - Die 21 Millionen Mieter in Deutschland müssen nach Einschätzung des Mieterbundes auch 2007 mit deutlich erhöhten Wohnnebenkosten-Lasten wie für Heizung, Abwasser oder Müll rechnen. Das teilte Mieterbund-Direktor Franz-Georg Rips in Berlin mit.


Berlin (dpa) - Die 21 Millionen Mieter in Deutschland müssen nach Einschätzung des Mieterbundes auch 2007 mit deutlich erhöhten Wohnnebenkosten-Lasten wie für Heizung, Abwasser oder Müll rechnen. Das teilte Mieterbund-Direktor Franz-Georg Rips in Berlin mit.

Im Jahr 2006 sei von einer Verteuerung der Betriebskosten um zehn Prozent auszugehen nach 12,3 Prozent im vergangenen Jahr. Der Aufwand für Heizöl werde ebenfalls um etwa zehn Prozent zunehmen. Die Vermieterverbände Haus und Grund sowie GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen bestritten die Kostenergebnisse des Deutschen Mieterbundes (DMB) als zu hoch gegriffen.

Rips wies das zurück und berichtete über repräsentative Berechnungen auf der Basis von knapp 12 000 Wohnungen. «In Deutschland müssen Mieter durchschnittlich 2,74 Euro pro Quadratmeter im Monat für diese so genannte zweite Miete zahlen.» Das bedeute für eine 80 Quadratmeter große Wohnung eine Verteuerung der Betriebskostenrechnung 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 288 Euro auf durchschnittlich 2630 Euro.

Maßgeblich gewesen sei der Anstieg der Heizölpreise 2006 um 32 Prozent, wenngleich die damit verbundenen Heizkosten deutlich niedriger gewesen seien als zunächst angenommen. Dies führt der Mieterbund beim Heizöl auf einen rückläufigen Verbrauch und preisbewusste Öleinkäufe bei schwankenden Notierungen im Jahresverlauf zurück. Auch sei verstärkt auf Gasheizungen umgestellt worden. Die Gaspreise zögen allerdings im laufenden Jahr um 18,4 Prozent doppelt so stark an wie 2005.

2007 sei hierbei wieder mit einer Abschwächung des Anstiegs zu rechnen. Weitere Nebenkosten-Erhöhungen im kommenden Jahr hätten vor allem mit der bevorstehenden Mehrwertsteuer-Anhebung von 16 auf 19 Prozent zu tun, die die Abrechnungen für Heizung, Gebäudeversicherung oder Aufzug teurer machten. «Im Durchschnitt dürften diese mehrwertsteuerbedingten Erhöhungen bei etwa 4 bis 5 Cent pro Quadratmeter und Monat liegen», sagte Rips. «Das sind für Mieter einer 80 Quadratmeter großen Wohnung 38 bis 48 Euro im Jahr.» Es gebe aber weitere Preistreiber wie die kommunalen Müllgebühren. Hier sei mit einer Steigerung um knapp 20 Prozent zu rechnen.

Der Verband Haus und Grund erklärte, der Betriebskostenspiegel des Mieterbundes sei «ein untaugliches Instrument, um die Betriebskosen des Wohnens vergleichbar zu machen». «Gerade die Kosten für Heizung, Gas, Strom und Wasser sind fast ausschließlich abhängig vom individuellen Verbrauchsverhalten der Mieter», sagte Dorn. Andere Positionen wie Grundsteuer, Straßenreinigung oder Müllbeseitigung seien dagegen fixe Kosten. «Mieter und Vermieter sind von den massiven Preiserhöhungen gleichermaßen betroffen und sitzen hier in einem Boot.»

Der GdW-Wohnungsverband stellte fest, die Berechnungen des Mieterbundes hätten keine Gültigkeit für die 530 000 GdW-Wohnungen in acht Bundesländern. Für diese gebe es konkrete Auswertungen der Betriebskostenabrechnungen. Danach seien die Nebenkosten 2005 im Vergleich zu 2004 im Schnitt um 2,2 Prozent gestiegen und nicht um 12,3 Prozent, wie der Mieterbund behaupte. GdW-Präsident Lutz Freitag kündigt an, dass sein Verband von 2007 an die eigenen Auswertungen ebenfalls veröffentlichen werde.

 

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