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Montag, 3. September 2007

Web 2.0 soll für mehr Bürgernähe sorgen

Stuttgart (dpa) - «Web 2.0» ist in aller Munde. Das «neue Internet» bestimmt nicht nur das private Surfen. Auch in der öffentlichen Verwaltung und in der Politik wird zunehmend darüber nachgedacht, wie Wikis, Blogs, Podcasts und Co. für mehr Bürgernähe sorgen können.


Pforzheimer sammeln Wissenswertes über ihre Stadt im Wiki. (Bild: www.pfenz.de)

Stuttgart (dpa) - «Web 2.0» ist in aller Munde. Das «neue Internet» bestimmt nicht nur das private Surfen. Auch in der öffentlichen Verwaltung und in der Politik wird zunehmend darüber nachgedacht, wie Wikis, Blogs, Podcasts und Co. für mehr Bürgernähe sorgen können.

In Baden-Württemberg fördert die Medien- und Filmgesellschaft (MFG) Angebote, die die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten der neuen Techniken ausschöpfen. Zu den bisherigen Aktivitäten zählen Arbeitskreise, Info-Abende und ein speziell ausgeschriebener Preis, die «BWeb 2.0 Challenge».

Der Preisträger in der Kategorie «Web 2.0 für den Public Sector» ist «WiWiB - Wikibasiertes Wissensmanagement im Bürgerservice» der Stadt Freiburg. Dabei soll jeder Mitarbeiter in den öffentlichen Ämtern Baden-Württembergs Artikel zu Themen der Verwaltung schreiben und sein Wissen den anderen Anwendern zur Verfügung stellen können. Sieben Städte wollen aktiv an dem Vorhaben teilnehmen.

Eine noch breitere Öffentlichkeit beteiligt sich an den Stadtwiki-Projekten in Karlsruhe und Pforzheim. Dort schreiben die Bürger selbst über alles Wissenswerte zu den beiden Städten. Der Nutzer erfährt direkt von anderen Schreibern die Öffnungszeiten von Freibädern, die Herkunft exotischer Straßennamen oder findet eine Auflistung aller Studentenverbindungen der Stadt. Die Beteiligung ist riesig: Die Homepage weist über Karlsruhe bereits knapp 13 000 Artikel aus, über Pforzheim gib es immerhin fast 3000. Das Karlsruher Stadtwiki sei damit das weltweit größte Angebot dieser Art.

Andere Gemeinden bieten in ihrem Web-Angebot zusätzliche Darstellungsformen des Web 2.0. Sternenfels bei Pforzheim hat im Wettbewerb «Internetdorf 2007» den Preis für die beste Community, also die beste Nutzergemeinschaft, gewonnen. Auf der Homepage gibt es unter anderem Videos vom letzten Schultheater und rege genutzte Debattenforen.

An der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl nahe Straßburg ist die Diskussion über die Anwendungsmöglichkeiten der neuen Internetwelt fester Bestandteil des Lehrplans. Birgit Schenk, Professorin im Bereich Verwaltungsinformatik, hat als Projekt sogar ein eigenes Blog zum Thema gestartet: «Verwaltung.modern@Kehl». «Wir wollen Möglichkeiten aufzeigen, die das Internet fernab von statischen kommunalen Homepages der früheren Generation bietet», sagt Thorsten Koch, einer der Betreiber des Internet-Journals. Die öffentliche Verwaltung könne lernen, dass Transparenz in der Verwaltungsarbeit wichtig ist. Außerdem stärke ein aktives Einbinden der Bürger deren Gefühl der Zugehörigkeit zu ihrer Gemeinde.

Die neuen Internetdienste in Baden-Württemberg sind also vielfältig. So wird wohl nur in der Gesamtheit deutlich, was Web 2.0 in der öffentlichen Verwaltung leisten kann: Es bietet mehr Informationen und Service für den Bürger und hilft beim stärkeren Austausch der Ämter untereinander.

Der Begriff Web 2.0 steht für interaktive Techniken im Internet, bei denen die Beziehungen der Nutzer untereinander im Vordergrund stehen. Die Technik erlaubt es inzwischen, dass jeder Surfer Inhalte selbst erzeugen kann - sei es in Lexika, an denen alle Nutzer mitschreiben, den «Wikis», in digitalen Tagebüchern, den «Blogs», oder über Video-Dateien für alle Nutzer zum Abruf, zum Beispiel auf Plattformen wie YouTube. Diese Angebote finden reges Interesse.




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