Kassenpatienten müssen längeres Warten nicht hinnehmen
Hamburg (dpa/gms) - Kassenpatienten müssen sich langes Warten auf einen Arzttermin nicht gefallen lassen. Wenn akute Leiden nicht umgehend behandelt würden, sollten Patienten sich beschweren oder den Arzt wechseln, rät Ursula Wens von der Verbraucherzentrale in Hamburg.
Hamburg (dpa/gms) - Kassenpatienten müssen sich langes Warten auf einen Arzttermin nicht gefallen lassen. Wenn akute Leiden nicht umgehend behandelt würden, sollten Patienten sich beschweren oder den Arzt wechseln, rät Ursula Wens von der Verbraucherzentrale in Hamburg.
Laut einer Studie der AOK müssen Kassenpatienten auf einen dringenden Arztbesuch deutlich länger warten als Privatversicherte. Bei einer solchen Benachteiligung könnten Patienten bei der Ärztekammer oder der Kassenärztlichen Vereinigung Beschwerde einreichen. Zudem böten auch Krankenkassen Hilfe bei zu langen Wartezeiten.
Um bei dringenden Fällen wie Zahnschmerzen schnell einen Termin zu erhalten, sollten Patienten akute Beschwerden dem Arzt gegenüber deutlich zum Ausdruck bringen. Schiebt dieser dann eine Behandlung dennoch auf die lange Bank, so handelt er unter Umständen fahrlässig. Um als Kassenpatient eine Benachteiligung nachweisen zu können, empfehle sich laut Wens ein einfacher Telefon-Test: Dazu könne ein Zweiter sich telefonisch in der Praxis als Privatpatient melden und prüfen, ob er einen früheren Termin erhält.
Der AOK-Studie zufolge musste selbst bei «akuten Beschwerden» jeder vierte Kassenpatient mindestens zwei Wochen auf einen Termin in einer Arztpraxis warten. Bei Privatversicherten traf dies nur für 7,8 Prozent der Patienten zu. Den Angaben nach bekamen Privatpatienten auch viel leichter einen kurzfristigen Termin.
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland bietet montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr eine telefonische Beratung unter der Nummer 01803/11 77 22 (9 Cent pro Minute).
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