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Donnerstag, 14. Dezember 2006

Wenn Erben Ärger macht

München (dpa/gms) - Erben macht Ärger. Das gilt vor allem dann, wenn es um Immobilien geht und es keinen Alleinerben gibt. Schon wenn die Erbengemeinschaft überschaubar ist und nur aus den Kindern besteht, ist das Risiko unangenehmer Auseinandersetzungen groß.


München (dpa/gms) - Erben macht Ärger. Das gilt vor allem dann, wenn es um Immobilien geht und es keinen Alleinerben gibt. Schon wenn die Erbengemeinschaft überschaubar ist und nur aus den Kindern besteht, ist das Risiko unangenehmer Auseinandersetzungen groß.

«Da gibt es von Haus aus ein großes Konfliktpotenzial», sagt Prof. Klaus Michael Groll, Präsident des Deutschen Forums für Erbrecht in München.

Im Idealfall steht im Testament, was sich der Erblasser vorgestellt hat. «Aber ein Testament macht nur eine kleine Minderheit», ergänzt Jan Bittler, Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung für Erbrecht in Heidelberg. «Und wenn das nicht geregelt wird, ist Streit zu erwarten.»

Gerade bei Immobilien sei das oft ein Problem, sagt Bittler. Denn nur im seltensten Fall dürften genauso viele gleichwertige Häuser oder Wohnungen vorhanden sein wie Erben. Und dann kann es leicht kompliziert werden: Erben beispielsweise drei Kinder und die Ehefrau das Haus des verstorbenen Familienvaters, kann jeder Erbe durchsetzen, dass die Immobilie verkauft oder sogar versteigert wird. Im schlimmsten Fall müsste die Mutter aus dem Haus ausziehen, damit der Verkauf möglich wird.

Mindestens genauso schwierig sieht es aus, wenn Kinder das Haus ihrer Eltern gemeinsamen erben: «Oft will es der eine behalten und der andere verkaufen», sagt Bittler. Wenn sie sich einig sind, dass der eine das Haus behalten darf und der andere ausgezahlt wird, ist oft ein Streitpunkt, was das Haus denn wert sei. «Da müssen sich beide Seiten einigen und verhandeln, wie auf dem Basar.» Solange das Haus nicht verkauft ist, sei sein Wert aber tatsächlich ausgesprochen schwierig zu ermitteln. Auch Gutachter helfen nach Bittlers Erfahrung in solchen Fällen wenig. «Die liefern höchstens Anhaltspunkte.» Das kann Prof. Groll nur bestätigen: «Bei zehn Gutachtern bekommt man zehn verschiedene Werte.»


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